Ein Kinderkonto oder Kinderdepot hat zwei enorme Vorteile. Erstens arbeitet der Zinseszins aufgrund der langen Zeit extrem kräftig, wodurch eine grosse Rendite zustande kommt. Weiterhin kannst du deinen Kindern später zeigen, welche Rendite das Investieren langfristig für sie bringen kann und ihnen somit finanzielle Bildung weitergeben.
Kurze persönliche Notiz: Bei der Geburt meiner Tochter habe ich CHF 15’000 in ein Kinderdepot investiert. Mein Ziel? Sie wird Millionärin bis zur Rente – wie das genau funktioniert, erkläre ich weiter unten.
In diesem Beitrag findest du einen grossen Kinderkonto Vergleich schweizweit und du erfährst auch, was du dabei steuerlich unbedingt beachten solltest!
Starten wir mit einer Tabelle für eine erste Übersicht von Kinderkonten und Kinderdepots.
Finpension Invest | Findependent | Inyova | Viac | YUH | Kaspar& | True Wealth | UBS | ZKB | Postfinance | Raiffeisen | |
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💡 Typ | Kinderdepot | Kinderdepot | Kinderdepot | Kinderdepot | Jugend-Bankkonto | Kinderdepot | Kinderdepot | Kinderdepot | Kinderdepot | Kinderkonto | Kinderkonto |
🚦 Gebühren | Günstig | Günstig | Moderart | Günstig | Günstig | Günstig | Günstig | Moderat | Teuer | Günstig | Moderat |
✔️ Besondere Merkmale | Sehr preiswert, flexibel und voll digital | Transparente Gebühren, einfacher Online-Zugang | Nachhaltige Investmentoptionen, komplett digital | Sehr preiswert, einfach, flexibel, Fokus Schweiz möglich. | Selbständig eröffenbar ab 14 Jahren (ohne Elternunterschrift), mit TWINT, gratis Mastercard Debitkarte, kein Überziehungsrisiko | Einfache digitale Schnittstelle, nachhaltige Fokus | Automatisiertes Portfoliomanagement, niedrige Kosten | Bildungspaket, spezielle Apps | Vielfältige Bildungsangebote, Online-Banking | Kostenlose Kontoführung, Bildungsmaterialien | Attraktive Sparzinsen, Events für junge Kunden |
💰Mindestanlage | CHF 1 | CHF 500 | CHF 2'000 | CHF 1 | CHF 1 | CHF 1 | CHF 1'000 | CHF 1 | CHF 50 | CHF 20 | CHF 1 |
🔒 Kontoinhaber | Eltern | Eltern | Eltern | Eltern | Jugendlicher (14-17 Jahre) | Eltern | Kind | Kind | Kind | Eltern | Kind |
Weitere Infos | Bonus erhalten! | Bonus erhalten! | Bonus erhalten! | Bonus erhalten! | Bonus erhalten! | Bonus erhalten! | Bonus erhalten! | UBS Testbericht! | Zum Anbieter | Testbericht ansehen | Zum Anbieter |
Sortierung im Kinderdepot Vergleich und Kinderkonto Vergleich: Depots (alphabetisch), dann Sparkonten (alphabetisch). Mehr Details zu den einzelnen Angeboten findest du unten.
Ein Kinderkonto ist ein speziell für Minderjährige eingerichtetes Bankkonto, um Geld zu sparen und den Umgang mit Finanzen zu lernen. Immer mehr Banken bieten aufgrund der tiefen Zinsen auch Kinderdepots an, die eine frühzeitige Einführung in die Welt der Aktien und anderen Anlageformen ermöglichen.
Die Konten bzw. Depots können auf den Namen der Eltern oder des Kindes laufen, das unterscheidet sich je nach Anbieter und sollte unbedingt in die Auswahl einfliessen.
Aufgrund des langen Anlagehorizonts (bspw. 18 Jahre) ist ein Kinderdepot schweizweit in der Regel die intelligentere Wahl, als ein reines Kindersparkonto mit Zinsen. Denn in einem Kinderdepot mit Aktien können langfristig gut 6% – 8% Rendite pro Jahr erzielt und die Schwankungen am Aktienmarkt ausgesessen werden.
In meinem Fall habe ich mich bei der Geburt meiner Tochter für ein Kinderdepot mit 100% Aktienquote entschieden. Das ist zwar volatiler, aber über einen Anlagehorizont von 65+ Jahren ist die höhere Rendite das entscheidende Argument. Die Rechnung ist beeindruckend: CHF 15’000 Startkapital können bei 7% jährlicher Rendite zu CHF 1,2 Millionen anwachsen – ohne dass jemals ein weiterer Franken eingezahlt werden muss.
Den jungen Erwachsenen kann so später gezeigt werden, welche Schwankungen das angelegte Geld „durchlebt“ hat und es sich dennoch stark vermehrt hat, um ihnen wichtige Finanzbildung beizubringen.
Ein reines Kindersparkonto hingegen erzielt nur sehr moderate Zinsen, welche in der Regel tiefer als die Inflation sind. Mit einem Sparkonto kommt langfristig kein nennenswertes Vermögen zustande.
Oftmals richten Götti (Paten) oder Grosseltern Kinderkonten ein, um ihren Patenkindern oder Enkeln finanziell unter die Arme zu greifen. Es ist üblich, dass Kinder ab einem bestimmten Alter über das angesparte Geld verfügen können.
Steuerlich wird das Kinderdepot oder Kinderkonto schweizweit auf der Steuererklärung der Eltern eingetragen. Fallen Steuern auf die Erträge oder das Vermögen aus dem Kinderkonto an, müssen die Eltern diese auch bezahlen.
Es gibt allerdings besondere Regelungen, die berücksichtigt werden müssen. Entscheidend ist, wer die Verfügungsgewalt über das Konto hat. Dies sollte idealerweise beim Anlegen des Kontos mit der Bank geklärt und festgelegt werden, um späteren Unklarheiten vorzubeugen.
Beispiel: Wenn eine Tante ein Sparkonto eröffnet, das auf ihren Namen registriert ist, aber vereinbart wird, dass das angesparte Geld später ihrem Neffen zusteht, bleibt die steuerliche Pflicht bis zum 18. Lebensjahr bei der Tante, da sie die Kontoinhaberin ist und die volle Verfügungsgewalt besitzt.
Um eventuelle Streitigkeiten zu vermeiden, können sich Grosseltern oder etwa Göttis (Paten) ein Verfügungsrecht beim Eröffnen eines Kinder- oder Jugendkontos sichern. Wenn sie dies nicht tun und das Konto auf den Namen des Kindes eröffnet wird, können sie später nicht mehr über das Guthaben verfügen. In solchen Fällen liegt die steuerliche Pflicht bei den Eltern.
Banken haben unterschiedliche Richtlinien, wenn Eltern in finanziellen Notlagen auf das Konto ihres Kindes zugreifen möchten. Klare Vereinbarungen helfen, spätere Streitigkeiten zu vermeiden.
Unterschieden wird in der Schweiz übrigens zwischem freien und gebundenen Kindesvermögen:
Kategorie | Gebundenes Kindervermögen | Freies Kindervermögen |
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Definition | Vermögen durch Geschenke oder Erbschaften, verwaltet von den Eltern. | Selbst verdientes Geld (z.B. Lehrlingslohn), verwaltet vom Kind. |
Verwaltung | Eltern verwalten es und dürfen Erträge für Unterhalt, Erziehung und Ausbildung verwenden. (Voller Bezug nur in Ausnahmefällen). | Vom Kind selbst verwaltet. |
Zugriff bei Volljährigkeit | Verfügungsgewalt geht auf das Kind über, wenn es volljährig wird. | Kind hat bereits volle Verfügungsgewalt. |
Für das Kinderdepot meiner Tochter habe ich mich bewusst für die Kontoführung auf meinen Namen entschieden. So kann ich den optimalen Zeitpunkt für die Übertragung selbst bestimmen, statt alles automatisch zum 18. Geburtstag übergeben zu müssen – denn wer weiss, vielleicht ist sie genau dann in einer Phase, wo das Geld schnell verkonsumiert wäre. Mein Plan ist, ihr das Vermögen schrittweise zu übergeben und dabei finanzielle Bildung mitzugeben, damit sie den langfristigen Wert des Depots versteht. Sie soll natürlich selbst entscheiden dürfen, was sie mit ihrem Geld macht – aber ich möchte sicherstellen, dass diese Entscheidung auf Basis von echtem Finanzwissen getroffen wird.
Das Fazit zum grossen Vergleich von Kinderkonten und -depots in der Schweiz fällt klar aus: Die richtige Wahl eines Kinderkontos oder -depots kann einen erheblichen Unterschied in der finanziellen Zukunft deines Kindes machen! Ein Kinderdepot statt eines Kinderkontos macht einen enormen Unterschied aus und ist daher in der Regel die intelligentere Wahl.
Bedenke vor der Eröffnung auch steuerliche Aspekte und den Zugriff auf das Geld, welcher in der Schweiz gesetzlich klar geregelt ist. Denn auch wenn Kinder in der Schweiz viel kosten, darf nicht einfach auf deren Geld zugegriffen werden.
Als Finanzexperte wende ich die Prinzipien, die ich meinen Lesern empfehle, auch bei meiner eigenen Familie an. Mit einem einmaligen Investment von CHF 15’000 in ein breit diversifiziertes, kostengünstiges Aktienportfolio zum Zeitpunkt der Geburt meiner Tochter habe ich den Grundstein für ihre finanzielle Unabhängigkeit gelegt.
Die Mathematik des Zinseszinseffekts ist beeindruckend: Bei einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 7% wird sie bis zum Rentenalter Millionärin sein – ohne dass jemals ein weiterer Franken eingezahlt werden muss. Diese Art von Langfristdenken und frühzeitigem Handeln ist genau das, was ich auch dir empfehle.
Investiere intelligent für dein Kind (oder andere Kinder) und wähle ein Kinderkonto oder -depot, welches langfristig gut zu euch passt! Weitere hilfreiche Ressourcen:
Welchen Anbieter wählst du? Teile deine Erfahrungen gerne in den Kommentaren.
Ein Jugendkonto schweizweit, muss wie ein Jugenddepot immer zum persönlichen Vorhaben passen. Soll es eine reine Kontolösung sein oder eignen sich Wertschriften besser? Auch steuerlich sollte auf einiges geachtet werden, im Beitrag finden sich daher alle wichtigen Details.
Die Kosten vom Post Kinderkonto sind moderat, jedoch wird dort eine reine Sparlösung angeboten.
Für die lange Frist eignen sich Wertschriften bei Kinder- und Jugendkonten meist besser.
In Umfragen zum Kinderdepot Vergleich schweizweit wurden in der Schwiizerfranke-Community immer wieder Findependent, Finpension und True Wealth (Reihenfolge alphabetisch) genannt.
Jedoch gibt es noch weitere Kinderdepots und du solltest anhand deiner Bedürfnisse schauen, welches Kinder- oder Jugenddepot am besten zu euch passt.
Eric ist Gründer von Schwiizerfranke.com und zertifizierter IAF-Vermögensberater. Seit 2019 hilft er Schweizerinnen und Schweizern, ihre Finanzen verständlich, unabhängig und effizient zu regeln.
📌 Hinweis: Dieser Artikel dient der Information und stellt keine individuelle Anlageberatung dar.
Ich möchte zu Geburt meiner Nichte ein Konto oder eine Depot eröffnen.
Sie wird jedoch in Japan leben, Steuern «bezahlen» und ist japanische Staatsangehörige.
Welche Möglichkeiten habe ich?
Am besten besprichst du das auch mit ihren Eltern. Allenfalls ist eine Lösung hier + spätere Schenkung eine Option. Oder du wickelst alles über ihre Eltern / Japan ab …?
Lieber Eric,
Danke für deine hilfreichen Beiträge. Für welche Möglichkeit hast du dich entschieden? Kinder sind bei mir zwar noch nicht vorhanden aber der Plan von einem Monatlichen investment von 50-100 CHF steht bereits 😀 Gibt es einen Grund warum du Interactive Brokers nicht aufgelistet hast? Es besteht dort ja auch die Möglichkeit weitere Unterkonten zu erstellen und diese später zu übertragen. Wäre rein kostentechnisch auch attraktiv und das Geld wäre bei einem richtige Broker. Die andere Option die ich auch sehen würde wäre ein Sparplankonto bei der Saxo auch dort kann das Depot an drittperson übertragen werden.
Übersehe ich etwas bei meinen beiden Optionen?
VG
Andreas
Lieber Andreas,
für meinen persönlichen Fall (kann bei dir anders sein) hat Finpension am besten gepasst.
IB und Saxo findest du hier aufgelistet, allerdings sind das keine spezialisierten Kinderdepots. Wie gut das mit dem Übertrag passt, kann ich dir nicht sagen. Was mir klar ist: Ich will meiner Tochter nicht mein ganzes Depot abgeben, sondern nur «ihren» Teil und das auch nicht erst bei meinem Tod – daher ist das für mich keine Lösung.
Lieber Gruss 🙂
Hi Eric, viele. dank für diesen Beitrag, der gerade zum richtigen Zeitpunkt kommt, weil wir auf der Suche nach einem Kinderdepot sind für unsere 8 Wochen-alte Tochter. 🙂 Interessant finde ich, dass das Depot jeweils nur auf einen Elternteil lauten kann, wenn man sich für die Variante entscheidet, das Konto nicht auf den Namen des Kindes zu eröffnen. Wir haben verschiedene Anbieter angefragt (Viac, Finpension etc.). Wir sind nicht verheiratet und ich finde das hinsichtlich der einseitigen Steuerlast für einen Partner sowie rechtlich im Falle einer Trennung etwas veraltet. Kennst du die Gründe und hast du hierfür einen Tipp? Vielen Dank und lieber Gruss Alessandra
Hallo Alessandra,
herzliche Gratulation zur Geburt eurer Tochter! 🍼
Die genauen Gründe kenne ich nicht – ich vermute regulatorischer / bürokratischer Aufwand.
Jedoch: Vermögenssteuern sind in aller Regel so tief (ausser ihr stattet eure Tochter direkt mit Millionen aus), dass das in meinen Augen vernachlässigbar ist.
Tipp: Wenn ihr das Depot nicht auf den Namen eures Kindes eröffnen möchtet (z. B. weil ihr flexibel bleiben wollt), dann wäre es sinnvoll, eine schriftliche Vereinbarung zwischen euch beiden aufzusetzen – z. B. wer wie viel einbezahlt, was bei einer Trennung gelten soll etc.
Wie findest du Avadis als Kinderdepot anbieter?
Die Avadis Kinderkonto Strategien sehen gut aus, die Kosten fair. Allerdings ist der Prozess zur Kontoeröffnung etc. nicht digital und entsprechend mit mehr Aufwand verbunden.
Hallo Eric
Erstmal Danke für Deine wertvollen Beiträge.
Ich bin auf der Suche nach einer Bank bei der ich ein Geschenkkonto für mein Patenkind eröffnen kann. Hast Du Tipps dazu?
Hallo Daniel,
sehr gern! Ich würde zu einem Kinderdepot (nicht zum Konto) raten – siehe Beitrag. Du kannst es auf deinen Namen eröffnen und dann selbst den Zeitpunkt der «Übergabe» bestimmen, oder die Eltern sollen es eröffnen und dir dann die IBAN für die Einzahlungen geben.
Oder ging deine Frage in eine andere Richtung?
Hallo Eric
Unsere 19 Jährige Tochter (Schülerin/Studentin) würde gerne mit inverstieren beginnen. Hast du eine Empfehlung bei welchem Broker das passend wäre? Es wären 2-3 orders im Jahr. Ich dachte zuerst an Swissquote, aber die Gebühren sind im Verhältnis doch sehr hoch. Wäre Yuh etwas? Oder hast du Ideen für Jugendliche >18?
Danke dir und beste Grüsse
Nicolas
Hallo Nicolas
wunderbar, dass ihr sie auf dieser Reise aktiv unterstützt. Soll sie denn aktiv investieren mit einem Broker lernen? Oder ist allenfalls auch ein Robo Advisor eine Lösung für sie?
Schau dir unbedibgt Saxo Bank an. Depotgebühren = 0, sehr tiefe Transaktionsgebühren und ca 130 ETFs, die im Sparplan sogar ohne Transaktionsgebühren gekauft werden können. Ich war bis vor kurzem bei Swissquote und habe soeben nach Saxo gewechselt.
Wird das Kinderdepot von finpension (Invest) auch aufgenommen oder wurde es aus einem konkreten Grund hier weggelassen?
Finpension Invest gab es noch nicht, als dieser Beitrag erstmals live ging. Das Finpension Kinderkonto ist nun aber eingefügt 🙂 danke für den Hinweis!