Sparen gehört in der Schweiz einfach «zum guten Ton» – sei es für Notfälle, grössere Anschaffungen oder zukünftige Träume. Doch was viele übersehen: Das Sparkonto selbst kann zum Vermögensvernichter werden, wenn du nicht auf die Zinsen achtest.
Denn während dein Geld brav auf dem Konto liegt, frisst die Inflation still und leise seine Kaufkraft auf. Bei 0 % Zins und 2 % Inflation schrumpfen CHF 10’000 in nur einem Jahr auf CHF 9’800 Kaufkraft – ganz ohne dass du etwas tust.
Die gute Nachricht? Es gibt deutlich bessere Sparkonto-Zinsen, wenn du bereit bist, genauer hinzusehen. In diesem Artikel zeigen wir dir, welche Banken in der Schweiz aktuell die besten Zinsen bieten, worauf du beim Vergleich achten solltest und wie du das Maximum aus deinem Ersparten herausholst.
Keine Garantie auf Aktualität oder Korrektheit.
Wir haben die 10 besten Sparkonten in der Schweiz recherchiert und für dich in einer übersichtlichen Tabelle zusammengefasst. Du siehst auf einen Blick:
Bevor du dich durch die Tabelle klickst, hier noch ein paar Hinweise, wie du die Zinssätze richtig einschätzt:
Bevor du dich für ein Sparkonto entscheidest, geh die folgende 5-Punkte-Checkliste durch:
Die Antwort ist: Es kommt darauf an. Denn Sparkonto-Zinsen unterscheiden sich nicht nur von Bank zu Bank, sondern hängen auch stark vom jeweiligen Banktyp und individuellen Konditionen ab.
Nachfolgend schauen wir nochmals auf die verschiedenen Arten von Banken in der Schweiz und wie sich diese beim Thema Zinsen unterscheiden:
Grossbanken: Die grossen Player wie UBS oder Raiffeisen punkten mit einem grossen Filialnetz, persönlichem Kundenservice und einer langen Tradition. Für viele Kunden zählt hier das Vertrauen in die Institution, auch wenn der Zinssatz dadurch oft auf der Strecke bleibt und vergleichsweise tiefer ist als bei der Konkurrenz.
Kantonalbanken: Kantonalbanken wie die Zürcher Kantonalbank (ZKB) oder die Berner Kantonalbank (BEKB) bieten je nach Region sehr unterschiedliche Zinsen. Teilweise sind diese deutlich attraktiver als bei den Grossbanken – insbesondere, wenn du bereits Kunde bist. Hier kann sich ein persönliches Gespräch mit einem Kundenberater lohnen, um ein gutes Angebot zu erhalten.
Digitalbanken / Neobanken: Digitale Anbieter wie Neon, Yuh oder Zak setzen auf schlanke Prozesse und attraktive Zinssätze, um neue Kunden zu gewinnen. Oft erhältst du dort auf kleinere Beträge (z. B. bis CHF 25’000.-) vergleichsweise “hohe” Zinsen – manchmal jedoch nur im Rahmen von Aktionen oder Neukundenangeboten.
Nicht nur die Bank spielt eine Rolle, auch die Konditionen des Sparkontos selbst haben grossen Einfluss auf deine effektive Rendite.
Hier sind die wichtigsten Punkte, auf die du achten solltest:
Wenn du dein Geld sicher parkieren möchtest, stehst du schnell vor der Frage: Sparkonto, Festgeld oder doch lieber ein Tagesgeldkonto?
Alle Vor- und Nachteile siehst du schnell in der folgenden Tabelle:
| Vorteile | Nachteile | |
|---|---|---|
| Sparkonto | Höherer Zins als auf einem normalen Bank- oder Tagesgeldkonto / Einlagensicherung bis CHF 100’000.- | Rückzugsbeschränkungen / Teilweise mit Mindestanlagesumme |
| Festgeld | Höhere Zinsen, da die Bank fest mit deinem Geld über einen bestimmten Zeitraum rechnen kann / Zinssatz wird zu Beginn festgeschrieben, sodass du genau ausrechnen kannst, wie viel du erhalten wirst / Einlagensicherung bis CHF 100’000.- | Weniger Flexibilität, du kommst im Notfall nicht schnell an das Geld ran / Oft an eine Mindestsumme gekoppelt |
| Tagesgeldkonto | Volle Flexibilität, weil keine Rückzugslimite / Einlagensicherung bis CHF 100’000.- | Niedrige Zinsen |
Sparkonto vergleichen: Was passt besser zu dir?
Du brauchst kurzfristig Zugriff auf dein Geld oder möchtest deinen Notgroschen beiseitelegen?
→ Dann ist das Tagesgeldkonto ideal, auch wenn die Zinsen kaum spürbar sind.
Du willst mittel- bis langfristig sparen, aber dennoch auf dein Geld zugreifen können?
→ Dann lohnt sich ein klassisches Sparkonto mit gutem Zinssatz, aber achte genau auf Rückzugsbeschränkungen und Aktionsbedingungen.
Du willst dein Geld sicher für einen festen Zeitraum anlegen und das Maximum rausholen?
→ Dann ist Festgeld eine gute Option, aber eben nur, wenn du das Geld wirklich nicht brauchst.
Ein Blick auf die Zinssätze allein reicht nicht. Wie bereits erwähnt, locken viele Anbieter mit attraktiven Zahlen und im Kleingedruckten verstecken sich nachher Bedingungen, die deine Rendite schnell schmälern können.
Dass sich Sparer im Nachgang ärgern, weil das Angebot nicht so gut war, wie beworben höre ich immer wieder.
Deswegen hier noch ein paar Learnings direkt aus der Community, damit du dir Ärger und Nerven sparst:
Ein Sparkonto ist nach wie vor eine sinnvolle Möglichkeit, dein Geld sicher und planbar zu parken – besonders für Rücklagen, Notfälle oder geplante Ausgaben in den nächsten Monaten.
Doch: Wenn du dich nicht aktiv mit den Konditionen auseinandersetzt, verschenkst du bares Geld.
Als Grundregel gilt: Je länger du auf dein Geld verzichten kannst, desto höher darf dein Anspruch an die Zinsen sein. Längerfristig (mehrere Jahre) nicht benötigtes Geld, kann allenfalls für höhere Renditeziele investiert werden – keine Anlageberatung!
Wenn du bereits ein Sparkonto hast, lohnt sich ein regelmässiger Zins-Check, denn Banken passen ihre Konditionen ständig an. Und wenn du noch keines hast: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um dir dein optimales Konto zu sichern. Nutze dafür unseren praktischen Vergleich oben!
Bei den meisten Schweizer Banken einmal pro Jahr, jeweils Ende Jahr. Einige Anbieter bieten auch eine monatliche Auszahlung, was deinen Zinseszinseffekt begünstigen kann, weil du diese Zinsen beispielsweise anlegen könntest.
Ja, Sparkonto-Zinsen sind in der Schweiz steuerpflichtig und müssen in der Steuererklärung als Vermögensertrag deklariert werden. Wichtig: Ab CHF 200 Zinsertrag pro Jahr stellen Banken automatisch einen Verrechnungssteuerbeleg aus. Sollte die Verrechnungssteuer von 35 % angefallen sein, erhältst du sie als Schweizer Person bei korrekter Deklaration vollständig zurück.
Du musst in der Regel mit Strafzinsen oder Gebühren rechnen. Manche Banken verlangen auch eine Kündigungsfrist, bevor grössere Beträge bezogen werden können. Achte deshalb vorab auf die genauen Bedingungen deines Kontos und frage im Zweifelsfall direkt bei der Bank nach.
Ja! In der Schweiz gilt die Einlagensicherung bis CHF 100’000.- pro Kunde und Bank. Sollte deine Bank in Schieflage geraten, ist dein Sparkonto-Guthaben bis zu diesem Betrag gesetzlich geschützt. Wenn du mehr Vermögen hast, das du auf einem Sparkonto halten möchtest, lohnt es sich, ein zweites Sparkonto bei einer anderen Bank zu eröffnen, um weitere CHF 100’000.- über die Einlagensicherung gedeckt zu haben.
Eric ist Gründer von Schwiizerfranke.com und zertifizierter IAF-Vermögensberater. Seit 2019 hilft er Schweizerinnen und Schweizern, ihre Finanzen verständlich, unabhängig und effizient zu regeln.
📌 Hinweis: Dieser Artikel dient der Information und stellt keine individuelle Anlageberatung dar.