Wohnen ist in der Schweiz besonders teuer, dies ist kein Geheimnis. Wer beispielsweise in Zürich wohnt weiss, dass sich die Mietkosten der Traumwohnung und das Einkommen leider nicht immer decken. Daher stellt sich immer wieder die Frage: Wie viel Miete darf ich mir leisten?
In diesem Beitrag gehen wir auf die Mietkosten, Faustformeln und Faustregel zwischen Lohn und Miete ein und alles, was sonst noch zu beachten ist!
Gängige Ratgeber empfehlen, das Mietkosten Lohn Verhältnis etwa bei 1:3 zu behalten. Das Verhältnis bezieht sich auf das Nettoeinkommen, wobei die Steuerrücklage bereits im Budget berücksichtigt sein sollte. Wer demnach CHF 1’500 Miete zahlt, sollte mindestens CHF 4’500 netto verdienen.
Bei der Miete Gehalt Faustformel solltest du jedoch einiges berücksichtigen!
Um mit Nebenkosten oder unvorhersehbaren Kosten nicht in eine Falle zu laufen, empfehle ich dir einen Notgroschen aufzubauen. Dieser kann dir als Sicherheitspolster im Fall der Fälle dienen.
Du möchtest eine eher defensive und sichere Antwort auf die Frage, wie viel darf eine Wohnung kosten?
Wenn du bzgl. deiner/eurer Einkommenssituation nicht ganz sicher bist (wer kann das schon?), dann empfiehlt sich dir eher das Verhältnis 1:4.
Für eine Wohnung mit einem Mietzins von CHF 2’000 sollte der Haushalt also mindestens CHF 8’000 Netto pro Monat verdienen, um das Mietkosten Lohn Verhältnis nicht zu übersteigen. Ob diese Summe von einer oder etwa zwei Personen gesamthaft verdient wird, spielt erst einmal keine Rolle.
Tipp: Die maximale Wohnungsmiete berechnen Schweizer Paare leider viel zu selten. Sprecht euch als Paar oder Familie daher ab und einigt euch auf eine maximale Miete, die euch finanziell nicht belastet. Von Person zu Person sind hier die Empfindungen anders, sprecht daher ausführlich darüber.
Die Faustregeln sollten an deine persönliche Situation angepasst werden. Hier die wichtigsten Szenarien:
Wann welche Faustformel sinnvoll ist
Situation | Anpassung | Begründung |
---|---|---|
Altbau/hohe Nebenkosten | 1:4 | Höhere laufende Heiz- und Reparaturkosten |
Homeoffice (3+ Tage) | 1:3 oder mehr | Wohnung ist auch Arbeitsplatz, teilweise steuerlich absetzbar |
Singles in Zürich/Genf | 35-40% realistisch | In teuren Städten unvermeidbar höhere Mietbelastung |
Familien mit Kindern | 1:4 empfohlen | Zusätzliche Kosten für Kinder reduzieren das Wohnbudget |
Tipp: Führe einen «Finanz-Stresstest» durch: Wäre die Miete auch bei einer unerwarteten finanziellen Belastung noch tragbar? Die richtige Miethöhe ist keine starre Formel, sondern muss zu deiner Gesamtsituation passen.
Um dir die Budgetplanung zu erleichtern, haben wir drei typische Szenarien mit konkreten Zahlen zusammengestellt. Diese Beispiele sollen als Orientierung dienen, wie unterschiedliche Haushalte ihre Finanzen im Hinblick auf die Mietkosten strukturieren können.
Kostenart | Monatlicher Betrag |
---|---|
Nettoeinkommen | CHF 5’000 |
Maximale Miete (1:3-Regel) | CHF 1’670 |
Maximale Miete (1:4-Regel) | CHF 1’250 |
Fixkosten | |
Krankenkasse (Grundversicherung) | CHF 320 |
Steuerrücklagen | CHF 750 |
Mobilität (ÖV-Abo) | CHF 100 |
Internet/Handy | CHF 120 |
Variable Kosten | |
Lebensmittel | CHF 500 |
Haushalt/Nebenkosten | CHF 150 |
Kleidung/Persönliches | CHF 200 |
Gesundheit/Rücklagen | CHF 100 |
Freizeit/Ausgang | CHF 400 |
Sparen/Investieren | |
Notgroschen/Investitionen | CHF 500 |
Säule 3a | CHF 300 |
Verbleibend für Unvorhergesehenes | CHF 490 – 910** |
**Je nach gewählter Mietkostenregel
Kostenart | Monatlicher Betrag |
---|---|
Nettoeinkommen (gemeinsam) | CHF 9’000 |
Maximale Miete (1:3-Regel) | CHF 3’000 |
Maximale Miete (1:4-Regel) | CHF 2’250 |
Fixkosten | |
Krankenkasse (2 Personen) | CHF 640 |
Steuerrücklagen | CHF 1’350 |
Mobilität (ÖV oder Auto) | CHF 350 |
Internet/Handy | CHF 180 |
Variable Kosten | |
Lebensmittel | CHF 900 |
Haushalt/Nebenkosten | CHF 250 |
Kleidung/Persönliches | CHF 400 |
Gesundheit/Rücklagen | CHF 200 |
Freizeit/Ausgang | CHF 600 |
Sparen/Investieren | |
Notgroschen/Investitionen | CHF 800 |
Säule 3a (2 Personen) | CHF 600 |
Verbleibend für Unvorhergesehenes | CHF 730 – 1’480** |
**Je nach gewählter Mietkostenregel
Kostenart | Monatlicher Betrag |
---|---|
Nettoeinkommen (gemeinsam) | CHF 11’000 |
Maximale Miete (1:3-Regel) | CHF 3’670 |
Maximale Miete (1:4-Regel) | CHF 2’750 |
Fixkosten | |
Krankenkasse (Familie) | CHF 850 |
Steuerrücklagen | CHF 1’600 |
Mobilität (Auto und ÖV) | CHF 500 |
Internet/Handy | CHF 200 |
Variable Kosten | |
Lebensmittel | CHF 1’200 |
Haushalt/Nebenkosten | CHF 300 |
Kleidung/Persönliches | CHF 500 |
Kinderbetreuung | CHF 750 |
Gesundheit/Rücklagen | CHF 250 |
Freizeit/Ausgang | CHF 450 |
Sparen/Investieren | |
Notgroschen/Investitionen | CHF 800 |
Säule 3a | CHF 500 |
Kinder-Sparkonto | CHF 200 |
Verbleibend für Unvorhergesehenes | CHF 230 – 1’150** |
**Je nach gewählter Mietkostenregel
Tipp: Diese Budgets dienen als Orientierung und sollten an deine persönliche Situation angepasst werden. Für eine noch genauere Berechnung, nutze unseren interaktiven Budgetrechner weiter oben im Artikel.
Der Umzug in die erste eigene Wohnung ist ein aufregender Schritt in die Selbständigkeit – doch finanziell oft herausfordernder als gedacht. Während zu Hause viele Kosten unsichtbar bleiben, zeigt sich die volle finanzielle Verantwortung erst im eigenen Haushalt.
Mietbudget nach der 1:3 oder 1:4-Regel berechnet
Kautions- und Umzugskosten angespart
Einrichtungsbudget realistisch geplant (Secondhand-Optionen einbezogen)
Monatliches Haushaltsbudget erstellt
Versicherungen verglichen und abgeschlossen
Eventuelle Unterstützungsmöglichkeiten geklärt (Familie, Stipendien)
Mit gründlicher Vorbereitung wird der Start in die eigene Wohnung zum Erfolg – ohne dass finanzielle Sorgen die neugewonnene Freiheit überschatten.
Hast du die Frage einmal umgedreht? Statt dich zu fragen, wie viel darf die Miete kosten oder wie teuer darf meine Wohnung sein, frage dich: Was ist mir das Wohnen wert?
All die Ratgeber, Faustformeln zur Miete etc. sind gut und recht, doch die Frage ist doch, was dir das Wohnen wert ist? Wohnen ist essenziell und erfüllt auch das Grundbedürfnis nach Sicherheit, vielleicht sogar nach Entfaltung. Schwiizerfranke.com ist keine Anleitung zum Sparen, sondern nimmt dich an die Hand, um dir Träume erfüllen zu können.
Andere leasen sich einen Sportwagen für horrende Gebühren oder kaufen ständig Luxusartikel und Designermode. Nichts davon sollte man verurteilen, denn jeder hat andere Bedürfnisse.
Wenn dir eine schöne Wohnung verhältnismässig mehr wert ist, dann dreh die Ausgaben dort (bewusst!) hoch. In diesem Fall freue ich mich für dich und deine schöne Wohnung 🙂
Fragen wie «wie viel Miete kann ich mir leisten» oder «wie hoch darf die Miete sein», rücken mit der obigen Vorgehensweise etwas in den Hintergrund.
Sei einfach so gut und behalte deine Ausgaben im Blick. Was du dort vermehrt ausgibst, solltest du in anderen Gebieten, die dir weniger wichtig sind, einsparen. Es muss nicht alle 3 Jahre ein neues Auto sein? Oder ein schönes Airbnb statt des Luxushotels genügt dir auch?
Frage dich, was dir Spass macht, wo das Ausgeben von Geld wirklich Freude bereitet und dann mach es genau dort verstärkt! So kannst du mit derselben Summe Geld, einen für dich persönlich höherwertigen Lebensstandard schaffen.
Schlussendlich ist die Antwort auf die Frage, wie teuer darf meine Wohnung sein schweizweit immer individuell und kann nie pauschal anhand eines Miete Lohn Rechners beantwortet werden.
Aus der Community kam selbst nach der Faustformel immer wieder die Frage, wieviel sollte eine Wohnung maximal kosten. Beachte bitte immer, dass deine Mietkosten dich nicht zu stark belasten. Auch wenn du als Mieter flexibel bist und jederzeit in eine günstigere Wohnung ziehen kannst, sollte die maximale Miete dein Haushaltsbudget nicht «sprengen».
Die ideale Miethöhe ist keine feste Formel, sondern hängt von deiner individuellen Lebenssituation ab. Die Faustregeln 1:3 oder 1:4 bieten wertvolle Orientierung, die du mit unseren konkreten Anpassungen auf deine persönlichen Umstände zuschneiden kannst.
Das Wichtigste auf einen Blick:
Nutze für eine präzise Haushalts- und Budgetplanung unseren Digitalen Haushaltsbudget-Rechner – damit behältst du alle Ausgaben im Blick und kannst fundierte Entscheidungen treffen.
Homeoffice, veränderte Prioritäten oder neue Lebensphasen können deine ideale Miethöhe beeinflussen. Mit unseren Budgetbeispielen, dem Miete-Einkommen-Rechner und den situationsspezifischen Anpassungen hast du alle Werkzeuge für eine kluge Entscheidung.
Wie viel deines Einkommens investierst du in deine Wohnsituation? Und ist es dir das wert? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren – wir sind gespannt auf deine individuellen Lösungen!
Für weitere finanzielle Optimierungen:
Die Frage «Wie teuer darf die Miete sein» lässt sich am besten anhand deines Einkommens beantworten. Eine gängige Faustregel besagt, dass die monatliche Miete nicht mehr als 25-30 % deines Nettoeinkommens ausmachen sollte, um ein finanziell ausgewogenes Leben zu führen. Dazu zählen neben der Grundmiete auch Nebenkosten wie Heizung und Wasser. Im Beitrag oben findest du einen Mietkostenrechner, mit dem du genau ermitteln kannst, welcher Betrag für dich angemessen ist.
Die Frage «Wie viel für Miete ausgeben schweizweit?» kann durch eine Faustregel beantwortet werden: In der Schweiz sollten Haushalte idealerweise nicht mehr als 25-30 % ihres Nettoeinkommens für die Miete inklusive Nebenkosten ausgeben.
Diese Grenze hilft sicherzustellen, dass genügend finanzieller Spielraum für weitere Ausgaben und Rücklagen bleibt. Je nach Region und Einkommen kann dieser Prozentsatz variieren, insbesondere in teureren Städten wie Zürich oder Genf.
Um die passende Miete zu finden, kannst du deine Wohnungsmiete berechnen schweizweit. Nutze den Mietkostenrechner oben im Beitrag, um deine individuelle Situation besser einschätzen zu können.
Hallo
Die 4500.- sind der effektive Nettolohn ohne Berücksichtigung der Steuern (nur weil vorher etwas steht von Steuerrücklagen)?
Inklusive Steuern – also bereits Geld für die Steuerlast zurückgelegt. Doch dies sind alles Faustregeln, die dir nur eine grobe Idee und Richtung geben sollen.
Hallo Freunde
Ich wohnen im Moment in eine günstige Wohnung,habe jetzt das Glück das ich ihn eine super Firma arbeite.
Möchte jedoch auch mal schön wohnen.
Habt ihr vielleicht ein Tipp der ich noch nicht berücksichtigt habe das wäre nämlich äußerst freundlich
Liebe Grüße
Hast du schon die Spartipps gesehen? Spartipps Schweiz 2021
Hallo 🙂
Irgendwas kommt mir seltsam vor bei dem Rechner oben. Wenn ich meine aktuelle Situation dort grob eingebe kommt eine viel zu tiefe Maximalmiete heraus: Einkommen 8k, Ausgaben 3k, Miete 2k, Sparen 3k. Aber der Rechner sagt ich kann mir nur 650 Miete leisten. Was läuft da falsch? Ich kann 3k im Monat sparen, da ist meine Miete wohl angemessen, oder?
Hallo Martin
der Rechner nimmt das Verhältnis 1:3 nach deinen Ausgaben/Sparen. Wenn du 3k sparen möchtest, bleibt folglich auch nicht mehr so viel übrig, dass mit der einfachen «Faustformel» 1:3 gerechnet werden kann.
Der Rechner soll dir ja nur eine Richtung geben. Wenn du 3k monatlich sparen kannst und deine Finanzen gut im Griff hast, kannst du defintiv mehr für deine Miete ausgeben 🙂
Liebe Grüsse
Bei mir ist das Verhältnis von Nettolohn (inkl. Abzug für Steuerung und Firmenauto) zu Miete (inkl. Nebenkosten, Essen, Internet, Netflix und kleinere Reparaturen) 1:2.5
Dafür habe ich kein Auto (Firmenauto) welches ich selber unterhalten bzw. finanzieren muss und bei der Miete wird mehr als das Übliche bezahlt. Daher bin ich so zufrieden.
Bruttolohn (Lässt sich besser vergleichen) von mir und meiner Freundin im Verhältnis zur Miete inkl. Nebenkosten ohne Essen, Internet etc. wäre 1:4.25
Hallo werter Kollege
Jetzt bin ich doch etwas irritiert. Wieso erübrigt sich die Faustformel beim Kauf eines Eigenheims? Was beim mieten eine Faustformel sein mag, ist beim kaufen schon eine Vorschrift der FINMA. Die Tragbarkeitsrechnung der Banken besagt klar, dass die Kosten der Schuld im Verhältnis zum Einkommen nicht mehr als 33% sein dürfen. In der Praxis gibt es natürlich auch Schlupflöcher, trotzdem «erübrigt» sich diese Regel nicht.
Hey Fabio 🙂
damit war schlicht gemeint, dass man die Tragbarkeitsrechnung nicht mit DER Faustformel zum Miete/Einkommensverhältnis machen kann, schlicht weil es zwei paar Stiefel sind. Gebe dir dir mit den 33% recht, das Thema Eigenheimfinanzierung wollte ich aber nicht in diesen Artikel packen 🙂
Viele Grüsse!