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Optionen handeln call option erklärt long short put call unterschiede

Optionen handeln: Put & Call Optionen erklärt

Optionen gehören zu den lukrativsten Finanzinstrumenten für Termingeschäfte an der Börse. Leider bringen sie neben hohen Renditen auch ein überdurchschnittlich grosses Risiko mit. Optionen sind kein unbedingt empfehlenswertes und auch kein einfaches Thema. Wer sich dennoch für die Anlageklasse interessiert, findet in diesem Beitrag sicherlich viele Antworten auf seine Fragen.

Heute möchten wir die Option Put Call anhand von einem Beispiel erklären. Hierbei müssen wir betonen, dass es sich bei Optionen um ein komplexes Finanzinstrument handelt und die Risiken hoch sind. Wenn du in Zukunft Optionen schreiben oder kaufen willst, solltest du dich ausserhalb dieses Beitrags sehr gut über die Funktionsweise informieren und vielleicht sogar erst theoretisch damit üben.

Im Fokus dieses Beitrags steht: Option handeln – lass uns in den Kommentaren wissen, falls du noch Fragen zum Thema hast!

Was ist eine Put Option?

Call Put Optionen gehören zur Kategorie der Derivate. Sie beziehen sich immer auf einen Basiswert.
Wer Optionen handeln möchte, handelt im Grunde genommen Rechte. Der Strike-Preis ist ein vorher festgelegter Preis, zu welchem das gekaufte oder verkaufte Recht ausgeübt werden darf. Den Verkäufer einer Option nennt man Stillhalter.

Bei Put Optionen erwarten beide Parteien, Käufer und Verkäufer, dass der Kurs des Basiswertes, beispielsweise einer Aktie, fällt.

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Put Option Erklärung

Angenommen, du kaufst eine Put Option. Dann kaufst du dir das Recht, den Basiswert zu einem bestimmten Zeitpunkt und zu einem bestimmten Preis zu verkaufen. Du erwartest also, dass der Preis des Basiswertes in Zukunft fallen wird und sicherst dich und deine Gewinne oder dein Vermögen ab, indem du über das Recht verfügst, zu einem bestimmten Preis zu verkaufen.

Um eine Option zu kaufen, musst du eine sogenannte Optionsprämie bezahlen. Diese Prämie hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Beispielsweise von der Restlaufzeit oder Volatilität des Basiswertes.

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Eine Put Option verkaufen

Den Verkauf einer Put Option nennt man einen Short Put. Der Stillhalter (Verkäufer) einer Put Option bekommt für den Verkauf eine Optionsprämie. Hierbei handelt es sich um die Prämie, die der Käufer bezahlen muss, wenn er Optionen handeln möchte.

Im Gegenzug zur Prämie ist der Verkäufer verpflichtet, den Basiswert zu einem bestimmten Preis und zu einer festgelegten Zeit vom Options Käufer zu kaufen, wenn er das wünscht (sein Recht ausübt).

Put Option kaufen / verkaufen - Beispiel

Du hältst 100 Aktien der Swiss Re zum Basispreis von CHF 50. Nun möchtest du eine Put Option kaufen, um dein Investment gegenüber fallenden Kursen abzusichern. Ein Optionskontrakt repräsentiert immer 100 Aktien. Du kaufst einen Put mit Enddatum zum 30.08.2021 und zu einem Strike Preis von CHF 45.

Du bezahlst eine Provision von CHF 0,50 pro Aktie. Rechnerisch ergeben sich somit Gesamtkosten von von CHF 0,50 * 100 = CHF 50. Fällt der Wert deiner Aktien nun kontinuierlich und notiert zur Schließung der Börse am 30.08.2021 unter CHF 45, kannst du dein Recht ausüben und deine Aktien für CHF 45 an den Put Verkäufer abtreten.

Das lohnt sich insbesondere dann, wenn die Aktie beispielsweise bei CHF 35 notiert. Denn dadurch hast du einen Verlust von CHF 10*100 Aktien = CHF 1.000 abgefedert.

Betrachtest du das Beispiel aus Verkäufer Perspektive, dann wärst du mit dem Verkauf eines Put die Verpflichtung eingegangen, 100 Aktien des Put Käufers zum Preis von CHF 45 zum 30.08.2021 zu kaufen. Für diese Verpflichtung hättest du im Vorfeld jedoch CHF 50 als Provision erhalten. Diese Provision steht dir zu und kann dir nicht wieder weggenommen werden, egal wie sich die Option entwickelt.

Call Option Erklärung

Bei einer Call Option gibt es ebenfalls eine Long (Call) und Short (Call) Position. Auch hier werden Rechte gekauft und im Gegenzug Verpflichtungen verkauft.

Eine Call Option verkaufen

Der sogenannte Short Call bezeichnet den Verkauf einer Call Option. Als Verkäufer (Stillhalter) verpflichtest du dich, den Basiswert zu einem bestimmten Preis und zu einem bestimmten Zeitpunkt an den Options Käufer abzutreten. Hierfür erhältst du als Verkäufer wieder eine Provision. Der Unterschied zum Put ist, dass du die Aktien im besten Falle bereits besitzt.

Eine Call Option verkaufen

Kaufst du eine Call Option, eröffnest du damit eine Long Position. Du gehst also davon aus, dass der Kurs des Basiswertes sich positiv entwickeln wird und steigt. Als Käufer hast du das Recht, diesen Basiswert, wie bei den vorherigen Fällen, zu einem vorher festgelegten Strike-Preis zu kaufen.

Für den Kauf bezahlst du – wie beim Put – eine Optionsprämie an den Call Verkäufer. Der Long Call eignet sich für verschiedene Szenarien. Beispielsweise, wenn du den Basiswert noch nicht besitzt und du diesen nur für einen bestimmten Preis kaufen möchtest.

Call Option handeln kaufen / verkaufen - Beispiel

Konkretes Beispiel zum Optionen handeln gefällig? Die Ausgangssituation ist dieselbe, wie im Put Beispiel: Swiss Re Aktie á CHF 50, Provision CHF 0,5. Du verkaufst eine Call Option zum Strike Preis von CHF 55 mit Ablaufdatum am 30.08.2021. Hierfür erhältst du CHF 50 als Provision vom Käufer.

Befindet sich der Basiswert zum Zeitpunkt der Börsenschliessung unter einem Preis von CHF 55, kannst du deine Aktien behalten und hast gleichzeitig CHF 50 als Provision gewonnen.

Würde die Aktie der Swiss Re nun aber bei CHF 57 notieren, müsstest du dem Options Käufer deine 100 Aktien zum Preis von CHF 55 verkaufen. Deine Provision darfst du behalten. Du verlierst lediglich den Kursgewinn aus der Differenz von Strike Preis und Basiswert zum Schlusskurs, also CHF 57 – CHF 55 = CHF 2*100 = CHF 200. Dein Verlustrisiko liegt in diesem Beispiel bei 200 Schweizer Franken.

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Fazit zum Thema Optionen Handeln

Optionen handeln mit Puts & Calls ist Facettenreich und kann attraktive Renditen bieten. Wenn du alles richtig machst, kannst du mit Optionen solide Positionen aufbauen und mit diesen im monatlichen oder wöchentlichen Turnus Rendite erwirtschaften. Die Provision in den Beispielen sind sehr niedrig. In der Realität handelt es sich hierbei oft um mehrere hundert Franken, die man als Verkäufer “verdienen” kann.

Andererseits sind Optionen absolut anfängerunfreundlich und nicht für Neulinge geeignet. Man kann mit Optionen gewisse Absicherungen für das Portfolio aufbauen – wenn man weiss, was man da wirklich macht. Nebst allem Risiko bei diesen Instrumenten sollte man aber auch die Gebühren nicht vergessen. Eine Absicherungsstrategie welche so teuer ist, dass sie die Rendite “frisst” verfehlt wohl ihren Zweck.
Erneut möchten wir darauf hinweisen, dass ihr euch ausserhalb dieses Beitrages über Optionen bestmöglich informieren solltet, bevor ihr echtes Geld einsetzt.

Auf dieser Seite sprechen wir nur über den Sachverhalt, die Funktionsweise und damit auch nur über die Basics!

Wie fandest du diesen Beitrag? Wir haben uns bemüht das Thema so einfach wie möglich aufzugreifen. Ist uns das gelungen? Was können wir das nächste Mal besser machen?

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2 Antworten

  1. Danke vielmal für den Artikel! Ich finde Optionen schon länger spannend. Allerdings frage ich mich, ob sich durch den Optionshandel nicht meine Besteuerung ändern würde? Wären dann meine Aktiengewinne zu versteuern?

    1. Vielen Dank für dein Feedback Katharina! 🙂
      Diesen Beitrag hast du vermutlich gelesen: Mit Aktien Steuern sparen? So geht es in der Schweiz! – wenn nicht, lies ihn bitte kurz… Ergänzend dann: Je nach Volumen deiner Optionsgeschäfte könnten diese den Verdacht erwecken, dass du damit «erwebersmässig» handelst. Um diese Steuerstrafe zu vermeiden wird empfohlen, Optionsgeschäfte (wenn überhaupt) nur als Absicherungsstrategie einzusetzen. Wenn du dennoch «beliebig» traden möchtest, solltest du das Volumen klein im Vergleich zu deinem regulären Einkommen etc. halten, um hier keinen falschen Eindruck zu machen. Eine Garantie ist dies natürlich nicht, ausserdem bin ich kein Steuerexperte – dies sind einfach die Infos die mir vorliegen 🙂

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