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ETF Steuern Schweiz: Der ultimative Steuer-Guide 2025

ETFs eignen sich ideal für den stressfreien, langfristigen Vermögensaufbau. Doch beim Thema Steuern wird es schnell kompliziert. Verrechnungssteuer, Quellensteuer, Vermögenssteuer: Was gilt eigentlich für dich? Welche deiner ETF-Erträge sind steuerpflichtig? Und wie kannst du legal Steuern sparen?

In diesem Artikel findest du die häufigsten Steuerfragen rund um ETFs in der Schweiz: Einfach erklärt und mit konkreten Tipps für die Praxis. Egal, ob du gerade erst anfängst oder dein bestehendes Portfolio optimieren willst: Hier bekommst du schnelle Antworten, damit du mehr von deiner Rendite behältst.

Inhaltsverzeichnis

ETF Steuern Schweiz: Das Wichtigste zusammengefasst

Steuern machen keinen grossen Spass. Doch alle, die Geld anlegen, müssen sich früher oder später damit auseinandersetzen.

Folgendes musst du als ETF-Anleger in der Schweiz auf jeden Fall wissen:

  • Im Kontext von ETFs sind die Einkommenssteuer, Vermögenssteuer, Verrechnungssteuer, ausländische Quellensteuer und Stempelsteuer relevant.
  • In der Schweiz versteuerst du als Privatinvestor lediglich Dividenden und Zinsen, keine Kapitalgewinne.
  • Eine Wachstumsstrategie kann sich steuerlich eher lohnen als eine Dividendenstrategie.
  • Deine ETFs zählen zu deinem Vermögen und müssen in deiner privaten Einkommensteuererklärung deklariert werden.
  • Die Stempelsteuer von 0,075% bis 0,15% kannst du umgehen, indem du ausländische Online Broker wie DEGIRO oder Interactive Brokers nutzt.
  • Die gezahlte Verrechnungssteuer holst du dir über deine Steuererklärung zurück.

Diese Steuern sind für deine ETF-Investments wichtig:

etf steuern schweiz einfach erklärt

Das Schöne? Als Schweizer Privatanleger haben wir einige Steuervorteile:

  1. Es gibt keine Kapitalertragssteuer, wie in sehr vielen anderen Ländern (z.B. Deutschland). Du zahlst nur Steuern auf Dividenden und Zinsen. Kursgewinne (etwa ETF gekauft zu CHF 100 und verkauft zu CHF 110) sind steuerfrei.
  2. Je nach Kanton profitieren wir von, im weltweiten Vergleich, geringen Einkommenssteuersätzen.

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Die fünf ETF-relevanten Steuerarten im Überblick

Im folgenden schauen wir uns die 5 relevanten Steuerarten für deine ETF-Investments an:

SteuerartBetrifftHöheErhoben durchVermeidbar?Rückforderbar?Besonderheit
EinkommenssteuerAlle AnlegerAbhängig von Kanton und Einkommenshöhe, der durchschnittliche Steuerspitzensatz liegt bei 32,75%Bund / Kanton / GemeindeNein. Aber optimierbar durch Wohnortwechsel.Nein
VerrechnungssteuerAlle Anleger35%Bank / BrokerNeinJa
VermögenssteuerAlle AnlegerAbhängig vom Vermögen und Kanton (schau’ alle Details hier nach)Kanton / GemeindeNeinNeinEs gibt Freibeträge (pro Kanton unterschiedlich)
ausländische QuellensteuerAlle Anleger, die ETFs mit Fondsdomizil ausserhalb CH besitzenabhängig vom Fondsdomizil des ETFsETF-HerausgeberJaJaDoppelbesteuerungsabkommen zwischen Ländern regeln, wann Investoren Quellensteuer zahlen müssen
StempelsteuerAlle Anleger, die einen CH Online Broker nutzen0,075% auf Schweizer ETFs und 0,15% auf ausländische ETFsBundJaNeinLässt sich durch die Wahl eines ausländischen Online Brokers vermeiden

ℹ️ Keine Kapitalgewinnsteuer in der Schweiz:

Im Vergleich zu z.B. Deutschland fällt in der Schweiz keine Kapitalgewinnsteuer auf ETF-Investments an. Steuern werden lediglich auf Zinsen und Dividenden fällig.

Solltest du deine ETFs verkaufen, fällt ebenfalls keine Kapitalgewinnsteuer an, wenn du als privater Anleger giltst. Das ist erfüllt, solange du …

  • du deine Investments min. 6 Monate hältst, bevor du sie verkaufst.
  • du nicht zu viel handelst (die Summe aller Käufe / Verkäufe pro Kalenderjahr ist nicht mehr als das Fünffache von dem, was du am Jahresanfang insgesamt in Wertpapieren und Kontoguthaben hattest).
  • du nicht von deinen Gewinnen lebst und das Geld aus den Verkäufen nicht brauchst, um deinen Lebensunterhalt zu bestreiten.
  • du deine Investments nicht mit Fremdkapital gekauft hast (Kredit).
  • du keine riskanten Finanzprodukte (wie Optionen) nutzt, ausser um deine bestehenden Anlagen abzusichern.

Thesaurierende ETF Steuern Schweiz: Dividendenbesteuerung bei ETFs

Nachdem du jetzt die wichtigsten Steuerarten kennst, die dich als ETF-Investor betreffen, schauen wir uns das Thema Dividendenbesteuerung näher an.

Als Erinnerung: Eine Dividende ist ein Teil des Gewinns, den ein Unternehmen an dich als Aktionär ausschüttet.

Ausschüttende ETFs Thesaurierende ETFs
Beschreibung ETFs, die Gewinne (z. B. Dividenden) regelmässig auszahlen Gewinne werden automatisch im ETF wieder angelegt und erhöhen somit deinen investierten Betrag
Vorteile
  • Regelmässiges Einkommen
  • Ideal, wenn du dir Erträge auszahlen lassen möchtest
  • Zinseszinseffekt ohne eigenes Zutun
  • Zinseszinseffekt arbeitet schneller, da Steuerrückforderungen vom Fonds schneller abgewickelt und reinvestiert werden können.
Nachteile
  • Erträge müssen selbst wieder investiert werden
  • Höherer Verwaltungsaufwand
  • Kontinuierliche Steuerpflicht auf Ausschüttungen
  • Steuerpflicht auf wieder angelegte Erträge (auch ohne Auszahlung)
Ideal wenn … du regelmässige Auszahlungen wünschst (z. B. im Ruhestand) du langfristigen Vermögensaufbau betreibst mit Fokus auf Wachstum

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Progressionstabelle für Einkommenssteuer

ℹ️ Grenzsteuersatz: Was bedeutet das für dich?

Der Grenzsteuersatz zeigt an, wie viel Steuer du auf jeden zusätzlich verdienten Franken zahlen musst. Je mehr du verdienst, desto höher kann dieser Prozentsatz sein. Dein Einkommen wird in Tranchen besteuert: Die ersten Tranchen weniger, die letzten sehr hoch. Das nennt sich Steuerprogression. Als Beispiel: Im Kanton Zürich liegt der Grenzsteuersatz bei einer alleinstehenden Person (35 Jahre, ohne Kinder) mit einem Einkommen von CHF 500’000.- ohne Vermögen bei 41,4%.

Je mehr du verdienst, desto höher fällt in der Schweiz dein effektiver Steuersatz aus. Dividenden aus ETFs gelten als Einkommen und erhöhen damit dein zu versteuerndes Einkommen. Die folgende Tabelle zeigt dir am Beispiel einer alleinstehenden Person im Kanton Zürich mit 50.000.- Vermögen, wie sich der Grenzsteuersatz und die Steuerlast mit steigendem Einkommen bei CHF 1’000 Dividenden entwickeln.

Gesamteinkommen Grenzsteuersatz ohne Dividende Grenzsteuersatz mit Dividende Steuerlast ohne Dividende Steuerlast mit Dividende Steuer auf CHF 1’000 Dividende
CHF 25’000.- 9.5% 9.5% CHF 721.- CHF 806.- CHF 85.-
CHF 50’000.- 13.7% 14.7% CHF 3’311.- CHF 3’436.- CHF 125.-
CHF 100’000.- 26.1% 26.1% CHF 12’122.- CHF 12’357.- CHF 235.-
CHF 250’000.- 39.3% 39.2% CHF 56’970.- CHF 57’324.- CHF 264.-
CHF 500’000.- 41.4% 41.3% CHF 150’419.- CHF 150’793.- CHF 374.-

Verrechnungssteuer ETF Schweiz: Rückforderung leicht gemacht

Die Verrechnungssteuer wird auf Dividenden, Zinsen und andere Ausschüttungen fällig, die du über ETFs oder Aktien erhältst. Der Staat hat diese Steuer eingeführt, um Steuerhinterziehung zu vermeiden. Daher wird sie auch Sicherungssteuer genannt. Du bekommst sie zu 100% über deine Steuererklärung zurück.

So funktioniert’s:

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  1. Dein ETF schüttet dir Dividenden aus, sagen wir als Beispiel CHF 10.-.
  2. Von diesen 10.- zahlt dir deine Bank nur 65% aus, also 6,50.-. Die restlichen 35% oder 3,50.- werden in Form der Verrechnungssteuer an die Steuerbehörde gezahlt.
  3. Über deine Steuererklärung deklarierst du die Dividende.
  4. Dein Kanton zahlt dir dann die Verrechnungssteuer von 3,50.- zurück (oder zieht diese 3,50.- von den Steuern ab, die du für das Jahr schuldest).

ℹ️ Häufige Fehler bei der Rückforderung der Verrechnungssteuer

  1. Du kannst dir nur die Verrechnungssteuer von ETFs zurückholen, die in der Schweiz domiziliert sind. Achte also bei der Auswahl deiner ETFs darauf, ansonsten mindert sich deine Rendite durch die Steuer! Bei internationalen Anlagen macht jedoch oft ein ausländisches Domizil Sinn.
  2. Händisch die Steuererklärung machen: Nutze den eSteuerauszug deines Brokers, wo die Daten automatisch in einen Report eingetragen werden. Diesen kannst du bei der Online-Steuererklärung einfach hochladen.
  3. Dividenden nur von ausschüttenden ETFs angeben: Für die Verrechnungssteuer macht es keinen Unterschied, ob du ausschüttende oder thesaurierende ETFs besitzt. Du musst in der Steuererklärung ohnehin alles angeben.

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Ausländische Quellensteuer: Der versteckte Renditefresser

Je nach Domizil deines ETFs, also in welchem Land der ETF ansässig ist, werden höhere oder tiefere Quellensteuersätze fällig. Als Anleger merkst du von der Quellensteuer anfangs nichts, erst wenn diese automatisch von deinen Ausschüttungen abgezogen wird. Bei grösseren Anlagesummen kann sich der genaue Blick auf das Fondsdomizil lohnen, um eine unnötig grosse Quellensteuerrechnung zu vermeiden.

Quellensteuer nach Ländern

Die für Schweizer Anleger wichtigsten ETF-Fondsdomizile sind:

Land Quellensteuer
USA 30%
Irland 25%
Luxemburg 15%

Du erkennst das Fondsdomizil eines ETFs anhand der ISIN. So hat der iShares MSCI World UCITS ETF die ISIN «IE00B0M62Q58» – die zwei Buchstaben «IE» am Anfang zeigen dir, dass dieser ETF in Irland ansässig ist.

Dass Irland oft Fondsdomizil ist übrigens liegt daran, dass Irland ein vorteilhaftes Doppelbesteuerungsabkommen mit den USA hat: So muss ein in Irland ansässiger ETF nur 15% statt regulär 30% Quellensteuer in die USA abführen.

Und für dich als Schweizer hat die Schweiz ein Doppelbesteuerungsabkommen mit Irland, was dazu führt, dass aus einem irischen ETF ausgezahlte Dividenden nicht nochmals quellenbesteuert werden.

Die Quellenbesteuerung am Beispiel erklärt

Um es dir vereinfacht zu erklären: Stell’ dir vor, du kaufst den in Irland ansässigen iShares S&P 500 UCITS ETF im Wert von CHF 100.- in dem ETF sind ausschliesslich US-Aktien enthalten. Deine Dividende liegt bei CHF 10.-. Das heisst, dass auf diese CHF 10.- 15% Quellensteuer anfallen (USA → Irland). In Irland kommen dann nur noch CHF 8,50.- Dividende an. Da Irland und die Schweiz ein Doppelbesteuerungsabkommen haben, wird diese Dividende nicht nochmals besteuert und dir werden CHF 8,50.- ausgezahlt.

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Renditeeinbussen durch Quellensteuern

Die Quellensteuer kann dich über lange Zeit richtig Rendite kosten. Angenommen, du investierst CHF 10’000.- in einen in Irland ansässigen ETF und CHF 10’000.- in einen in der Schweiz ansässigen ETF mit jeweils 6% Rendite. Dann hast du nach einem Jahr:

ETF mit Irland als Domizil ETF mit Schweiz als Domizil
Anfangskapital 10’000.- 10’000.-
Rendite 6% 6%
Dividende 600.- 600.-
15% Quellensteuer 90.-
Netto 510.- 600.-

Mit dem in Irland ansässigen ETF hast du deine Rendite also von 6% auf 5,1% reduziert.

Wichtig: Nicht immer macht es Sinn, einfach auf das Domizil (Irland, oder was auch immer) zu achten, doch es ist ein entscheidender Schritt be ideiner ETF-Auswahl

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ETF-Domizile: Der entscheidende Faktor

Das Domizil eines ETFs, also das Land, in dem der ETF registriert ist, hat massive Auswirkungen auf deine Rendite nach Steuern. Denn: Je nach Domizil fällt unterschiedlich viel Quellensteuer an (wie wir weiter oben schon gesehen haben), und auch die Rückforderungschancen unterscheiden sich deutlich.

ETF-Domizile & Steuern (CH)

DomizilBesonderheitenUSA-Quellenst.CH-Verrechn.st.Ideal für …Beispiel-ETF
🇮🇪 Irland15 % dank Abkommen, keine Zusatzsteuer15 % (nicht rückforderbar)NeinWelt-ETFs mit US-AnteiliShares MSCI World
🇱🇺 LuxemburgKein Abzug in LU, aber oft 30 % USA30 % (ETF zahlt)NeinThemen & EuropaAmundi MSCI World
🇨🇭 Schweiz (US-Aktien)Doppelt besteuert: USA + CH30 % (teilweise ETF)35 % (rückforderbar)CH-ETF mit US-AnteilUBS S&P 500 CHF Hedged (CH)

 

🇨🇭 Schweiz (CH-Aktien)Nur CH-Steuer, kein US-BezugKeine35 % (rückforderbar)Heimmarkt SchweizUBS SMI ETF
🇺🇸 USARückforderung nur mit W-8BEN & US-Broker15–30 % (nicht rückforderbar)NeinNur für ProfisVanguard S&P 500
welches domizil us etf ch schweiz aktien irland luxemburg IE domizil etf auswählen anleitung steuern schweiz
(vereinfachte Logik)

ℹ️ Warum irische ETFs für ausländische Anlagen oft die beste Wahl sind

  • Nur 15% Quellensteuer auf US-Dividenden (statt 30%)
  • Keine zusätzlichen Quellensteuern in der Schweiz
  • Grosse Auswahl an günstigen und liquiden ETFs

Stempelsteuer beim ETF-Handel: Sparen oder nicht?

Eine weitere Steuer, die du beim Kauf und Verkauf von ETFs und Aktien in der Schweiz bedenken musst, ist die Stempelsteuer in Höhe von 0,075% auf Schweizer Titel und 0,15% auf ausländische Titel.

Aus diesem Grund nutzen viele Anleger in der Schweiz ausländische Broker wie DEGIRO oder Interactive Brokers, um diese Steuer zu umgehen. Der Nachteil: Ausländische Anbieter stellen dir keinen eSteuerauszug (eTax) zur Verfügung, der dir die Steuererklärung in der Schweiz vereinfacht.

Ab welchem Betrag lohnt sich ein Wechsel zum ausländischen Anbieter?

Angenommen, du investierst einmalig CHF 20’000.-, die du auf dem Konto hast, und ab dann laufend CHF 500.- pro Monat im Sparplan. Nach einem Jahr hast du insgesamt CHF 26’000.- investierst, auf die du bei einem Schweizer Broker wie SAXO oder yuh eine Stempelsteuer von 0,075% respektive 0,15% zahlen musst. Lass uns beispielhaft davon ausgehen, dass du ein Weltportfolio mit 75% MSCI World und 25% Emerging Markets betreibst. Du kaufst also (quasi) keine inländischen Titel, nur ausländische. Daher fallen 0,15% auf deine CHF 26’000.- an. Insgesamt CHF 39.- für ein ganzes Jahr – also noch verkraftbar.

Drehen wir das Volumen etwas höher und du hast einen monatlichen Sparplan von CHF 1’000.- zusätzlich zu deinem Initialinvest von CHF 20’000.-, dann hast du am Endes des Jahres CHF 48.- an Stempelsteuer bezahlt.

Tipp: Wenn die Stempelsteuerabgaben CHF 100.- pro Jahr überschreiten, kann sich der Wechsel zu einem ausländischen Anbieter lohnen. Bei mehreren tausend Franken Investment je Monat kann sogar die Aufteilung auf einen CH-Broker und einen ausländischen Broker lohnen. Mithilfe unseres übersichtlichen Online-Broker-Vergleichs findest du schnell den für dich passenden Broker!

Steuergünstigste Broker ausserhalb der Schweiz

Die steuergünstigsten Online Broker für Schweizer sind in unseren Augen:

  1. DEGIRO (hier geht’s zum Testbericht)
  2. Interactive Brokers

Bei beiden fallen keine Stempelsteuer oder Depotgebühren an und beide punkten mit attraktiven Tradinggebühren. Nachteile? Keine Steuerauszüge für die Schweiz und keine Schweizer Einlagensicherung.

Vermögenssteuer und ETFs: Kantonale Unterschiede

ETFs unterliegen in der Schweiz der Vermögenssteuer, da sie Teil deines steuerpflichtigen Nettovermögens sind; genau wie dein Bankguthaben oder Immobilien. Die Steuerbehörde bewertet dein gesamtes Vermögen inklusive ETF-Depot. Dafür ist der Kurswert deiner ETFs gemäss ESTV-Kursliste ist ausschlaggebend. Die Summe ergibt ein steuerpflichtiges Vermögen, auf das dein Kanton die Vermögenssteuer erhebt.

Wie hoch die Vermögenssteuer pro Kanton ist, erfährst du hier.

Wichtige Fakten zur Vermögenssteuer bei ETFs

  • Wirklich relevant ist sie erst, wenn du wirklich vermögend (Millionär) bist
  • Sie fällt unabhängig von Erträgen an (auch bei thesaurierenden ETFs ohne Ausschüttung).
  • Es gibt kantonal unterschiedliche Freibeträge – alles darüber wird besteuert (informiere dich am besten bei deinem Kanton über die geltenden Freibeträge).
  • Die Steuersätze variieren je nach Kanton und Gemeinde stark (so liegt sie bei einer Million Vermögen in Zug bei 0,06% und 0,68% in Neuchâtel).
  • ETF-Domizil oder deine Strategie (wachstums- vs. ausschüttend) hat hier keinen Einfluss: Es zählt nur der Depotwert.

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Die 5 wichtigsten Steuerstrategien für ETF-Anleger

Nicht jede Anlagestrategie ist aus steuerlicher Sicht gleich effizient. In der folgenden Übersicht findest du fünf beliebte ETF-Strategien im Vergleich inklusive ihrer steuerlichen Vor- und Nachteile, ihrer Komplexität und für wen sie sich besonders eignen.

StrategiePrinzipSteuerersparnisKomplexitätFür wen geeignet?
Buy & Hold StrategieLangfristiges Halten ohne häufiges UmschichtenHoch (Steuergünstige Titel wählbar)GeringAnfänger, Langfristanleger, Personen, die wenig Zeit mit ihrem Portfolio verbringen möchten
Dividenden StrategieFokus auf ETFs mit hoher Ausschüttung (Dividenden)Gering (Dividenden sind steuerpflichtig)GeringPersonen im Ruhestand oder alle, die regelmässige Erträge möchten
Core-SatelliteSolider Kern (z. B. MSCI World) als Buy & Hold mit spekulativer BeimischungMittel (abhängig von den Satelliten-ETFs)MittelFortgeschrittene mit ausgewogener Risikobereitschaft und Lust, sich mehr mit ihrem Portfolio zu beschäftigen
Value StrategieFokus auf unterbewertete Aktien mit marktüberdurchschnittlicher Rendite
Gering (häufig höhere Dividenden → steuerpflichtig)
MittelFortgeschrittene mit ausgewogener Risikobereitschaft und Lust, sich im Detail mit Aktien und Firmen zu beschäftigen
Growth StrategieInvestition in wachstumsstarke UnternehmenHoch (wenig Ausschüttung, Fokus auf Kursgewinne)MittelAnleger mit langfristigem Anlagehorizont

Wenn du also …

  • noch kein ETF-Portfolio hast und erstmal unkompliziert starten willst, dann: Buy & Hold (mit steuereffizienten ETFs)

  • möglichst einfach ein Polster für die Rente aufbauen willst, dann: Buy & Hold

  • Lust und Zeit hast, dich mehr mit deinen ETFs zu beschäftigen und gezielt unterbewertete Aktien abdecken willst, dann: Value-Strategie (z. B. mit Value-ETFs – meist aber mit höherer Dividendenquote)

  • das Minimum an Steuern auf deine Investments zahlen willst, dann: Buy & Hold (thesaurierend) oder Growth-Strategie

  • regelmässige Ausschüttungen haben möchtest, dann: Dividenden-Strategie

  • Buy & Hold dir zu langweilig ist, dann: Core-Satellite

ETF-Steuererklärung Schritt für Schritt mit Musterbeispielen

etf thesaurierend steuererklärung angeben zürich schirtt für schritt

ETF in der Steuererklärung angeben: So trägst du deine ETFs korrekt ein

Wie du auf dem Screenshot siehst, macht dir das Online-Steuertool deines Kantons die Arbeit richtig einfach: Du musst lediglich die ISIN oder Valorennummer deines ETFs plus Kauf- und Verkaufsdatum eingeben – und schon erledigt das System den Rest automatisch.

🔧 So funktioniert’s Schritt für Schritt:

  1. ISIN oder Valorennummer + Kauf-/Verkaufsdatum pro Titel eingeben
  2. Automatische Erfassung: Das Tool lädt alle Ausschüttungen, Dividenden und Verrechnungssteuern für den entsprechenden Zeitraum
  3. Automatische Auflistung aller steuerrelevanten Erträge – ohne dass du jeden einzelnen Betrag manuell eingeben musst

Das System weiss genau, wann welche Ausschüttungen stattgefunden haben und rechnet diese anteilmässig auf deine Haltedauer um. Bei thesaurierenden ETFs werden die fiktiven Ausschüttungen für die Verrechnungssteuer automatisch berücksichtigt.

Null Aufwand: Vergiss das mühsame Sammeln und Eingeben einzelner Dividendenzahlungen – das Tool macht alles automatisch anhand der Haltedauer.

🕒 Stand: Juni 2025 – Funktioniert mit den meisten gängigen ETFs, die über Schweizer Broker gehandelt werden.

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Fazit: So geht du bei deiner ETF-Steuerstrategie vor

ETF-Investments bieten dir nicht nur eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, langfristig Vermögen aufzubauen, sondern auch klare steuerliche Vorteile, wenn du einige zentrale Punkte beachtest.

Wer in der Schweiz investiert, profitiert von:

  • 0.- Kapitalgewinnsteuer als Privatanleger
  • Rückerstattung der Verrechnungssteuer bei CH-domizilierten ETFs
  • Tiefe Stempelsteuern bei CH-domizilierten ETFs
  • Steuerlich vorteilhaften ETF-Domizilen wie Irland
  • Sparpotenzial durch ausländische Broker (keine Stempelsteuer)

 

Gerade kleine Stellschrauben, wie die Wahl des ETF-Domizils, können dir über die Jahre Tausende Franken mehr Netto-Rendite bringen.

Überprüfe jetzt dein Portfolio und achte vor allem auf diese 2 Punkte:

  • das Fondsdomizil deiner ETFs
  • und ob du die Verrechnungssteuer korrekt zurückforderst.

Du hast noch kein ETF-Portfolio? Dann starte jetzt mit einem steueroptimierten Broker und achte auf eine saubere Dokumentation für deine Steuererklärung. Und merke dir: Du musst kein Steuerprofi sein, um deine Rendite zu schützen!

Tipp: Wenn du dein Portfolio Schritt-für-Schritt mit mir aufbauen möchtest, schau dir den FinanzFahrplan genauer an!

FAQ: Die häufigsten Steuerfragen zu ETFs

Ja, unbedingt. ETFs zählen zu deinem steuerpflichtigen Einkommen und müssen in der privaten Einkommenssteuererklärung deklariert werden, inklusive aller Ausschüttungen (Dividenden/Zinsen). Auch thesaurierende ETFs gehören in die Erklärung, obwohl sie keine Dividenden auszahlen.

In der Schweiz gibt es für private Anleger keine Kapitalgewinnsteuer. Das bedeutet: Gewinne aus dem Verkauf von ETFs bleiben steuerfrei, sofern du als Privatanleger giltst. Dazu darfst du u. a. nicht mit Fremdkapital investieren, musst deine ETFs länger als 6 Monate halten und darfst keine hohe Handelsfrequenz haben.

Die Verrechnungssteuer (35 %) wird auf Schweizer Dividenden erhoben. Du bekommst sie über deine Steuererklärung zurück.

Die Quellensteuer fällt bei ausländischen Dividenden an (z. B. 15 % bei US-Aktien in einem irischen ETF). Diese kann teilweise oder ganz über Doppelbesteuerungsabkommen zurückgeholt werden, oft aber nicht automatisch.

Nicht unbedingt. Auch bei thesaurierenden ETFs musst du die wieder angelegten Erträge versteuern, obwohl du sie nicht ausgezahlt bekommst. Sie bieten aber oft einen besseren Zinseszinseffekt, sind langfristig also dennoch attraktiver.

Ja. Broker wie DEGIRO oder Interactive Brokers sind besonders steuergünstig, da:

  • keine Schweizer Stempelsteuer anfällt und
  • sie ETFs mit steuerlich vorteilhaftem Domizil (z. B. Irland) anbieten.

Allerdings sollten die Steuern nur eines von vielen Auswahlkriterien bei der Broker-Auswahl sein.

Wer seine ETFs nicht korrekt angibt, riskiert Probleme mit der Steuerbehörde und ggf. eine Strafzahlung. Zudem verschenkst du Geld, da du z. B. keine Rückerstattung der Verrechnungssteuer bekommst. Transparenz lohnt sich also doppelt!

Das geht über deine Steuererklärung und die Tools deines Brokers (z.B: Jahresauszüge). Die genaue Steuerlast hängt von deinem Kanton, deinem Einkommen und deinem ETF-Portfolio ab.

Finanzautor Eric Marschall zertifizierter Vermögensberater (IAF) unabhängiger Finanzexperte Schweiz - certified financial expert switzerland
Über den Autor

Eric ist Gründer von Schwiizerfranke.com und zertifizierter IAF-Vermögensberater. Seit 2019 hilft er Schweizerinnen und Schweizern, ihre Finanzen verständlich, unabhängig und effizient zu regeln.

📌 Hinweis: Dieser Artikel dient der Information und stellt keine individuelle Anlageberatung dar.

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