In vermutlich jedem Investmentbuch findet man den Hinweis auf einen langfristigen Horizont beim Investieren. Der Hintergrund dieser Empfehlung sind die Schwankungen an den Aktienmärkten, die durch langfristige Anlagen übertaucht werden können. Wer langfristig denkt und handelt, wird sich vielleicht auch über Themen wie die Nachhaltigkeit seiner Geldanlage Gedanken machen. Frei nach dem Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach “was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt von morgen aussieht”.
Im 1. Teil unserer Nachhaltigkeits-Serie haben wir allgemein über das Thema Impact Investing gesprochen. Der heutige 2. Teil soll weitere Fragen zum Thema Impact Investing beantworten und auch einen ersten Einblick in die Vorsorgelösung von FREYA 3a gewähren. Erneut haben wir dazu das Expertenteam rund um FREYA Savings zum Interview eingeladen:
Co-Founder Freya Savings
Advisor Anlagelösungen
Graubündner Kantonalbank
Es gibt schon ein paar digitale Vorsorgelösungen im Schweizer Markt. Was hat euch dazu inspiriert FREYA Savings ins Leben zu rufen und was ist FREYA 3a eigentlich?
Roman: Im Grundsatz geht es bei FREYA um Vorsorge mit sinnvoller Rendite. Wir nennen das intern auch «Sinn & Gewinn verbinden», weil Nachhaltigkeit und eine attraktive Performance sehr eng miteinander verknüpft sind.
Die zentrale Erkenntnis hinter FREYA ist, dass die finanziellen Entscheide von heute auch für zukünftige Generationen von Konsequenz sind und diese deshalb in unsere Anlagestrategie mit einbezogen werden müssen. Entsprechend geht es in allen Entscheiden nicht bloss um die Gegenwart, sondern auch um die Zukunft für alle. Mit FREYA 3a bringen wir diese Erkenntnis erstmalig im Bereich der gebundenen Vorsorge (Säule 3a) ein.
Bei FREYA 3a geht es also darum, eine nachhaltige Vorsorge für jedermann möglichst einfach, clever und sinnvoll zu gestalten. Unsere Kunden können eigenständig ihre Altersvorsorge bedienen und gleichzeitig mit verantwortungsvollen Wertschriftenanlagen einen sozialen, ökologischen (oder) und gesellschaftlichen Mehrwert erzielen. Wir haben dafür ein individuelles Sinn-Profil konzipiert, welches eine einfache Fokussierung auf wichtige Teile einer nachhaltigen Wirtschaft ermöglicht. Der Kapitalbedarf für die Transformation für eine nachhaltigere Wirtschaft wie z.B. zur positiven Beeinflussung des Klimawandels ist enorm. Es ist wichtig, dass alle Vorsorgenehmende darin ihren Beitrag leisten können und gleichzeitig mit einer guten Rendite selbstverantwortlich sparen und anlegen können.
Persönlich schaue ich gern genau hin, wo das Geld meiner Investments landet. Ich bin mir aber nicht sicher ob dies einen breiten Stellenwert hat. Die Abstimmung zum nachhaltigen Finanzplatz wurde 2020 nicht angenommen. War die Schweiz noch nicht bereit für das Thema?
Roman: In der Schweiz ist die ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit heute doch relativ wichtig für eine breite Bevölkerungsschicht. Nachhaltigkeit ist nicht mehr ein Thema für «Birkenstock» und «Ökofundis».
Nachhaltiges Handeln und Investieren rechnet sich! Es gibt einen klaren Return on Investment, wenn wir alle langfristigen Folgen in unsere Handlungen einbeziehen und für alle Stakeholders schauen, dass es ihnen gut geht. Eigenverantwortung anstatt Verbote & Gesetze: Vielleicht wird das noch nicht von Allen so gesehen – aber der Trend zu mehr Nachhaltigkeit auch auf dem Finanzplatz wird durch die gesellschaftliche Relevanz weiter stark zunehmen.
Die Nachfrage ist also bereits vorhanden und das Interesse an der Thematik wächst. Wie sieht eure Antwort darauf aus bzw. wie sieht die FREYA 3a Strategie konkret aus?
Rolf: Wir haben in unserer Anlagestrategie fünf zentrale Nachhaltigkeits-Schwerpunkte definiert, welche unsere AnlegerInnen über ihr Sinnprofil direkt anwählen (können) und in ihre Anlagestrategie übernehmen können.
David: Das Ziel der Marktteilnehmer wie FREYA ist es, die Schweizer Vorsorgenehmenden verstärkt auf die positive Auswirkung von nachhaltigen Anlagen auf die finanzielle, ökologische und soziale Rendite zu sensibilisieren. Wir können mit unserem Vorsorgegeld wirklich etwas bewegen, wenn wir unser Vorsorgekapital sinnvoll investieren!
Angenommen alle Gelder der 3. Säule in der Schweiz würden nachhaltig investiert werden – was wäre möglich?
David: Wir sehen heute erst in Ansätzen, welche Wirkung nachhaltiges Investieren hinterlässt. Natürlich kann man relativ einfach errechnen, wie viel CO2 ein Flug nach Spanien verursacht. Bei den Unternehmen sind CO2-Daten aber noch nicht in genügender Qualität flächendeckend verfügbar. Dies dürfte sich nun mit neuen regulatorischen Vorgaben ändern. Verlässlichere CO2-Zahlen geben uns die Möglichkeit die Guten von den Schlechten zu trennen. Auch haben viele Unternehmen erst kürzlich ihre Nachhaltigkeitsziele definiert. Wir stehen also am Anfang einer sehr langen Entwicklung, die uns sehr positiv stimmt.
Roman: Um vielleicht eine Grössenordnung zu geben, welche die Wirkung der Säule 3a hätte, wenn sie nachhaltig investiert ist: Das derzeitige Volumen der Vorsorgegelder beträgt 130 Mrd. CHF. Wenn wir das mit dem BIP einer Volkswirtschaft vergleichen, dann entspricht das z.B. grob einem Land wie Kenya. Kenya hat 54 Mio. Einwohner. Sprich: Wenn wir unsere Vorsorgegelder in der Säule 3a in der Schweiz nachhaltig bewirtschaften würden,
wäre der ökonomische Nutzen der Kenianischen Wirtschaft eines Jahres gleichzusetzen. Entsprechend riesig sind die Möglichkeiten!
Meint ihr es werden auch Kunden auf euch zukommen, die mehr Sinn als Gewinn im Sinn haben? Also auch Interessenten die eher Aktivisten als Investoren sind?
David: Unsere Zielgruppe sind alle Kunden, die ihre Vorsorge sichern wollen. Aktivisten greifen wahrscheinlich eher zu anderen Mitteln, um ihre Ziele zu erreichen. Dennoch glauben wir, dass ein gewisser Diskurs gut ist und die Thematik fördert. Zu extrem aktivistisch sollte unseres Erachtens eine nachhaltige Vorsorgelösung allerdings nicht sein, denn schlussendlich soll zur Sicherung der privaten Vorsorge eine optimale Rendite mit Investitionen in nachhaltige, verantwortungsvolle und zukunftsorientierte Unternehmen erwirtschaftet werden.
Roman: Und dennoch gibt es bisher keinen Vorsorgeanbieter der das Nachhaltigkeitsbedürfnis so gezielt anspricht wie wir. Etwas Kleines zu tun – wie die Vorsorge – kann nämlich etwas Grosses bewirken. Immerhin sprechen wir in der Schweiz von über 100 Milliarden Franken die nachhaltig angelegt einen beachtlichen Impact haben. Man kann dieses Geld entweder auf ein 3a Zinskonto legen oder man kann es sinnvoll investieren und damit etwas positives bewirken. Wir empfehlen das Zweite.
Motivierende Worte! Ich würde sagen, wir schauen uns im kommenden 3. Teil dieser Artikel Serie eure FREYA 3a App im Detail an. Ich freue mich bereits jetzt darauf!
Herzlichen Dank für eure Zeit und das spannende Interview!
Man muss kein politischer Aktivist sein, um seine Geldanlage nachhaltig zu gestalten. Rendite ist auf verschiedenste Arten möglich, warum also nicht Gewinn und Sinn verbinden?
Flächenmässig ist die Schweiz ein eher kleines Land. Doch den Impact den wir generieren können, lässt sich durchaus sehen. Wir müssen den nachhaltigen Finanzplatz auch nicht politisch forcieren, sondern können diese Wahl individuell treffen. Wie das mit FREYA 3a konkret aussehen würde, wollen wir dann in Teil 3 anschauen.
Wie siehst du das Thema Vorsorge und Nachhaltigkeit?
Lass uns gerne einen Kommentar da!
Wenn du mehr zu FREYA Savings erfahren möchtest, oder deine 3. Säule bei ihnen nachhaltig anlegen möchtest, gelangst du hier zu FREYA 3a:
Eine Antwort
Sinn & Gwinn verbinde – guete Sach!